Laufweise

Bevor ich, wie es ja in letzter Zeit
Mode ist, Amok laufe, um mein
verkorkstes Leben durch ein finales,
pompöses, öffentliches Drama zu
beenden, laufe ich lieber zum Späti
und kaufe mir was zu saufen.

Über das totale Versagen dieser
Amokläufer könnt ich manchmal kotzen.

Neulich hätte ich fast meinen Späti-Inhaber
erschossen, weil das Porter alle war.

Als ich am nächsten Tag wieder bei Ihm
war meinte er: "Bleib bitte das nächste
mal zu hause, wenn du besoffen bist!"

"Und bring bitte keine Bananen mehr
mit in den Laden, mein Kollege wird
sonst wieder zum Affen!"

"Gibts wieder Porter?", fragte ich und
tat so als könnte ich mich an nichts
mehr erinnern.

Das klappt immer sehr gut.

Wilde Nächte

Es war kurz nach dem Orgasmus,
als ich mir die essentiell wichtige Frage stellte:

"Was kam zuerst: Die Buffalo Schuhe oder
die Mandy?"

Ich dankte unserem Schöpfer, dass ich bisher
weder in Mandy noch auf ihre Buffalos kam.

Apropo,
wenn Gott wirklich in 7 Tagen die Welt
erschuf, vielleicht war er am achten davon
so angewidert, dass er vorsichtshalber
beides gleichzeitig in die Welt setzte?

Als ich mit dem Glas Whiskey in der Hand
von meiner Freundin abschweifte und aus
dem Fenster blickte, murmelte ich vor
mich hin:

"Ist doch scheisse mit der Schneescheisse..."

Vor lauter Schreck bin ich aufgewacht.
Als ich aus dem Bett gestiegen bin,
um meiner polnischen Muse in der Küche
beim Nähen zuzusehen, wäre ich fast
auf einen vor dem Bett liegenden,
zerbrochenen Spiegel getreten.


In der linken Hand hatte Sie ein ganzes
Bündel durchgebrochener Mikadostäbchen
und in der rechten einen Leopardenstrumpf
mit rosa Strumpfbändchen.

Nach solchen wilden Nächten, bringen
mich beschissene Träume ganz schnell
auf den Boden der wunderbaren Tatsachen
zurück.

"N Fick und n Käffchen?", fragte sie.

Und ob nun Gott, Allah oder auch nur
ein blaues Licht, ich sah das es gut war!

Kängistatement

Wer sich nicht fallen lassen kann,
wird immer mit vollem Kopf aufschlagen.

Manche Vögel sind komisch

"Jetzt wo ich wieder Single bin,
kann ich endlich wieder onanieren!",
sagte ich.

Hans-Dieter guckte mich verwundert an:
"Hattest du nicht ne Freundin?",
entgegnete er.

"Kennst du das, du spielst Mikado
mit deiner Freundin und sie schläft
ein?" "So ungefähr."
"2 Stunden, passiert nichts.
Keine Bewegung!"
"Nichts!"
"Gar nichts!",
seufzte ich.

"Wie sind denn die Regeln von Mikado?",
frage Hans-Dieter.

"Ach vergiss es.",
sagte ich...

Ansichtssache

Das nicht immer alles glatt läuft damit kann ich ja irgendwie noch
leben, aber wenn das seit Jahren so ist, könnte ich schon wieder kotzen.
Ich zog ausnahmsweise mal Konsequenz aus dem Ganzen und die
Linie darunter.

Also begann ich der ganzen Sache endlich mal was Gutes abzugewinnen
und dachte mir, Zitat: "Ein reicher Mann ist ein armer Mann, mit sehr
viel Geld."

Als ich mich erbrach sorgte der Absenkmechanismus meiner neuen
Klobrille dafür, dass der Deckel nicht wie sonst üblich hart auf meinen
Kopf knallte, sondern sich langsam, meinem Hinterkopf annähernd,
letztens Endes dessen anschmiegte und sozusagen wie der Deckel
auf den Topf passte.

Es gibt Töpfe deren Leben daran scheitert, dass Sie jahrelang
ihren Deckel suchen und gar nicht merken, dass das Wasser,
bekanntlich unser aller Lebenselixier auch ohne Deckel kocht,
aber halt nur etwas länger dafür braucht. Obwohl die Brille
null Dioptrien hatte, sah ich die Angelegenheit plötzlich aus
einem völlig anderen Standpunkt und vor allem vollkommen
klar.

Beim Späti meines Vertrauens verwarf ich den Gedanken zwölf
Flaschen Bier wären auch zwei Liter Wasser und stellte fest,
dass mir allein dieser Gedanke im wahrsten Sinne, diese anscheinend
allzu oft vernebelt, mein bisher nur schwer zu ertragendes Leben
extrem erleichterte.

12 Flaschen Bier wiegen zwar doppelt soviel wie 4 Flaschen Wasser,
ergeben aber auch nur 0,96 Euro Pfand. Hochgerechnet auf meinem
bisherigen Bierkonsum habe ich also ca. 4.000 Euro verloren und
einen nicht gerade unerheblichen Teil zur Umweltverschmutzung durch
die Verwendung zweier Plastiktüten beigetragen. (Fußnote)

Zuhause angekommen stellte ich fest, dass ich zwar wieder alleine
war, aber ich konnte der ganzen Angelegenheit auch viel Gutes
abgewinnen. Vor lauter Freude über die diese Erkenntnis vergaß
ich, dass ich nun auch im Gang wieder Licht hatte und knallte gegen
meine Kommode. Irgendetwas klirrte.

Ein Scherbenhaufen lässt sich auffegen und Sorgen lassen sich
wegwischen. Hab ich mir früher über meine Alkoholsucht und
meinem Leben welches einem Scherbenhaufen glich noch große
Sorgen gemacht, so sah ich nachdem ich das Licht anknipste,
die Geschichte aus einem völlig anderem Standpunkt.

Der zerborstenen Flasche Bier, die sich als schuldige für das Klirrgeräusch
herauskristallisierte schenkte ich ein müdes lächeln.

"Mensch!" "Hätte ich mir vielleicht mal eher einen Wischmob, Schaufel
und Besen gekauft" dachte ich mir. Es war 4 Uhr morgens, als ich die Kotze
wegspülte und entgegen meiner bisherigen Angewohnheiten war ich so
glücklich, dass ich mir sogar die Nase putzte.

Seit 2 Tagen habe ich auch wieder einen Hamster.


Fußnote:  Milchmädchenrechnung
4 Flaschen Wasser je 0,25 Euro Pfand entsprechen 1 Euro.
Wer weder mitdenken kann, noch Mathe, dem sei hier gesagt:
"Ja. Ich war Alkoholiker." (nicht schwer zu erraten)
"Ja. Es sind 10000 Flaschen!" (mit Glück: erraten, ohne Glück:
Stichwort Dreisatz, keines von beidem: Dank so Idioten wie Euch,
muss ich eine Fußnote mehr schreiben. Das Buch kostet dadurch
0,40 Euro mehr und Ihr habt 10 Flaschen... ach egal.)

Der Kleinkredit und der falsche Bart

Donnerstag morgen.
Als ich aufgewacht bin schoss mir der Gedanke Kleinkredit durch den Kopf.
Kurz gegähnt, an die Bar und nach nur 2 Ernest H. und weniger gutem Bier
zu dem Ergebnis gekommen, der Gedanke war gar nicht so uncool.
Ich gab dem Kater noch etwas Wasser und verließ den Club.
Mit einigermaßen klaren Kopf holte ich mir an der Tanke nebenan noch
5 ordentlich gepflegte Biere um diese schreckliche Umwelt der klaren
Normalität zumindest visuell ganz schnell gen Jordan zu schicken.

Bahn ist manchmal furchtbar nicht nur das seit 10 Minuten angezeigt
wird der Zug würde in einer Minute kommen, nein auch der Anblick
der geistig verarmten "ich mach in Mode oder Kunst" Generation mit ihren iPods
und Pads, iPhones und ihrem in viel zu enge Hosen hinein gezwängten McFit Body
rauben einem den letzten Funken Hoffnung das trotz eigenem Konsum deren
vorgetäuschter Intellekt ihnen endlich mal sagen würde: "Nimm endlich diese shice
(Fußnote) Nerdbrille ab"

Mein Verstand sagte mir ignorieren. Auch wenn die Geeks nach oder gerade
wegen Marx, Osama und ZZ Top eigentlich kein Problem mehr mit einem
Vollbart haben sollten, aber die verschrobenen Blicke durch Ihre Brillen
vorbei an Ihren Pads und iPhones zehren dann doch an den Nerven gewöhnlicher
Beuteltiere. "Meine Güte ey." Zuhause angekommen packte ich die nötigsten Sachen:
einen Koran, meine Hello Kitty Bürste, den Tigertanga, meinen Glasdildo samt
Cockring, meinen Ausweis, Coppix Stifte und machte mich auf den Weg zur Bank.

Ich streifte mir das Känguru Kostüm über.
Dort angekommen ging ich direkt auf die erstbeste affektierte Brillenschlange
zu. Gott wie ich diese Viecher hasse. "Kleinkredit!" sagte ich. "Wie viel?" fragte
die Schlange. "Naja was drückt das Wort klein wohl aus?" meinte ich.
"100.000?" fragte die Schlange? Dies bestätigte mir wiederum nur, dass die
weibliche Lebensform wohl im allgemeinen doch ein sehr verschobenes Bild
von groß und klein hat. "Zuviel!" erwiderte ich. "Was haben Sie denn vor?"
zischte die Schlange. "Welt retten!" meinte ich.

2 Minuten später wurde ich von 2 in schwarzen Anzügen gekleideten Herren
vor die Tür gebracht. Ich verstehe bis heute noch nicht wie man niedlich
treu doof guckenden Känguru Augen überhaupt etwas abschlagen kann, aber
die Redewendung "das ist eine falsche Schlange" braucht ja auch Ihre Berechtigung.
Ich überlegte wie ich nun an Geld komme. Ging in meine extra für Pfandflaschen
angemietete Wohnung und fing an diese zurückzubringen.

Freitag Abend hatte ich dann ca 10.000 Euro zusammen und fuhr mit der Bahn
zum Berlin Brandenburg International Airport. Auf dem Weg dorthin kramte ich
aus meinem Beutel die Hello Kitty Bürste und fing an die jämmerlichen Schnurrhaare
mit Hilfe des schwarzen Coppix Stift in einem ordentlichen Schnurrbart zu verwandeln.
Gegenüber von mir saßen 2 junge BWL Studentinnen, welche die ganze Zeit kicherten
und dabei mich angestarrt haben. Eine ganze Weile lange fand ich das auch witzig,
ließ mich aber nicht davon ablenken weiter an dem Schnurrbart der Hello Kitty Bürste
zu feilen.
 
Ich war gerade wieder dabei mir ein Bier zu öffnen, da verging mir das lachen.
Genau in diesem Moment echauffierte sich eine der BWL Studentinnen darüber,
dass Sie letzten Samstag, wohl gemerkt Samstag, auch in der Bahn saß und gegenüber
sich ein junger Herr niederließ, welcher doch die Frechheit besaß am Samstag
Nachmittag eine Bierfahne zu haben. Der Zusammenhang zwischen der Schlagzeile:
"18 Juli 2020: Blamage! Herta BSC rutscht in die Oberliga!" Dem laut der Studentin
komischen "weiß blauen Schal" und der Geruch von Bier war der pikierten Dame
wohl etwas zuviel betriebswirtschaftlicher Grundgedanke.

Mir allerdings viel auf Grund meiner fundierten Kenntnisse über Marketing
und nicht zuletzt auch wegen meiner empfindlichen Nase eines sofort auf:
In der Regel bewegt eine auch noch so dumme Bindenwerbung selbst eine
BWL Studentin dazu diesen nicht funktionierenden Mist zu kaufen.

Als ich am Flughafen die Bahn verließ hatte ich den Geruch
von Blut in der Nase. 

Apropo Flughafen, die Geschichte mit dem fertigen Berlin Brandenburg
International Airport hat mittlerweile einen sehr langen Bart.

Ob er echt ist, werden wir wohl nie erfahren.


Fußnote: shice = eigens erfundener deutscher Anglizismus und Kurzform
für ScHeiss ICE was wiederrum nichts anderes aussagt als Verspätungen sind
generell Kacke, vor allem dann wenn Sie durch Hochgeschwindigkeitszüge
generiert werden, von menschlichen Verspätungen ganz zu schweigen.

Beutel Hä was?

Manchmal,
wenn ich so am lesen bin
ertappe ich mich dabei,
wie ich mir selbst die Frage stelle:
"Hab ich das gerade gelesen
oder wer anders?"

Um ganz sicher zu gehen,
trank ich ne Flasche Whiskey.

Ich fing an die Bibel
noch mal von vorne zu lesen.

Die Frage ob Delphine schwul sind,
ignorierte meine islamistische Freundin.
Hob aber wohl den Zeigefinger
und meinte:

"Hör endlich auf so nen Scheiss zu lesen!"

Sie hatte Recht, wenn Gott bock
auf schwule Delphine gehabt hätte,
dann würde es irgendwo auch in der Bibel
erwähnt sein.

Aber nichts dergleichen.

Auch nach dem dritten Mal lesen nicht.

Beutelmärchen

Ich stehe da
und

wirke etwas verschroben.

Ich warte auf die Bahn
doch

Fahrplan wie immer verlogen.

Bin sinnlos am stehen
aber

wenig Elan so weit zu gehen.

Den Fahrschein gerollt zum Röhrchen
plötzlich

mutiert zum Igel bekannt aus dem Märchen.


Den Satz des Zugführers "Er wäre schon da!"
hätte er sich sparen können meinte der Igel.

AggroBeutel

Macht euch nen Reim drauf Ihr Möchtegern Cro´s:

Das Leben geht den Bach runter
und mündet im Meer der Oberflächlichkeiten.
Der Strudel zieht uns tief
in den Strom der Belanglosigkeiten.
Dort unten am Grund wimmelt
es von geistig verarmten Seelen,
außer Drogeneskapaden
haben Sie nichts zu erzählen.
Sie klammern sich fest
am verlogenen Faden.
Ich schwimm zwar mit,
aber geh zum Glück
nicht baden.

(Refrain)
Es wird Zeit es zu richten,
Ich geb nicht auf,
sondern erzähl weiter Geschichten
und irgendwann
wird man dann
über mich wie Beuys, Kant
oder Brecht berichten.

Die zweite Strophe folgt aufs Wort
Ihr tragt Eure Goldketten,
und labert wie Gangstar vom Ehrenmord.
Fahrt nen dicken Benz
und macht einen auf alles Tutti,
aber nen Stockwerk tiefer hängt eure Wäsche
gewaschen von Mutti.
Reimt eingebildet wie religiöse Propheten,
doch das Hirn so klein
wie bei nem Anabolproleten.
Wenn Ihr Aggro seid, dann bin ich Berlin.
Ich kann nur müde lächeln
und lass Euch ziehn.

(Refrain)
Es wird Zeit es zu richten,
Ich geb nicht auf,
sondern erzähl weiter Geschichten
und irgendwann
wird man dann
über mich wie Beuys, Kant
oder Brecht berichten.

Die dritte Strophe folgt
der guten Laune und dem Flow,
neuerdings verbal vertreten
von nem Lyriker Namens Cro.
Zwar nicht aus Indien
und nicht wirklich Pandabär,
aber was auf dem Kasten.
und der, der Sido gerne wär.
Genie auf Überholspur bitte mehr,
Im Rückspiegel die Spasten,
Mund weit auf, aber Hirn ist leer
Benz gibt Gas,
aber fährt dem Fiat (Panda) hinterher.

Yeah Smile...

(Refrain)
Es wird Zeit es zu richten,
Ich geb nicht auf,
sondern erzähl weiter Geschichten
und irgendwann
wird man dann
über mich wie Beuys, Kant
oder Brecht berichten.

Beutelpoesie

Ich kann zwar nicht zeichnen,
aber in meiner Fantasie
kann ich mir ausmalen,
wie schön es mit Dir ist...