Kängi und der Suizid

Gerade eben habe ich versucht mich in meiner Duschkabine zu ertrinken.
Nachdem ich das halbe Bad unter Wasser gesetzt habe und die Nachbarin
einen Stock tiefer die Feuerwehr alarmiert hat, musste ich den Versuch
notgedrungen aufgeben. Scheiße, hätte ja auch einmal klappen können.

Die Feuerwehrleute, obwohl diese mich ziemlich verdutzt angeschaut haben, bin
ich mit der Ausrede losgeworden, dass meine Waschmaschine weglaufen wollte,
als sie gerade mitten im Abpumpvorgang war.

Den Hinweis mir psychologische Hilfe zu holen, welchen ich von einem der
Feuerwehrleute bekam bevor sie wieder verschwanden schrieb ich ganz oben
auf meine noch zu erledigen Liste. Stellte dabei aber fest, das genau
dieser Stichpunkt da schon mehrmals drauf stand, aber immer wieder mit
rotem Stift durchgestrichen wurde und durch 2x Porter holen ersetzt wurde.

Denn so ein Porter ist auch ein verdammt guter Psychologe. Ich habe schon
mehrmals nach dem ich einige Flaschen davon geleert habe, einer davon mein
Leid geklagt. Und man staune, die Flasche hört erst mal zu, wie ein Psychologe
eben auch. Okay nach einem sieben Stunden dauernden Monolog mit so einer
Flasche merkt man dann doch, dass die entscheidenden Antworten auf die derzeit
unrockbare Gesamtsituation fehlen. Auch alle anderen Flaschen, die sich
mittlerweile als Zuhörer dazu gesellt haben blickten wortlos aus dem Fenster.

Ja die Ignoranz einer Glasflasche trifft einen teilweise ziemlich hart.
Wieder wertvolle Zeit verschwendet. Also beschloss ich diesmal den Termin
mit dem Psychologen nicht mehr von der Liste zu streichen, kritzelte aber
sicherheitshalber 2x Porter holen darüber und darunter.

Nach der ganzen Aufregung ging ich erst mal kacken. Stellte fest das es
Laune machte, wenn man während der Sitzung seine Zehen in 1 cm tiefes,
kaltes Wasser halten kann.

Als ich nach links guckte war dort wo normalerweise die Waschmaschine
stand nur noch der halb aus der Verankerung gerissene Schlauch und auf
der Fliese hing ein Zettel auf dem stand:

"Ich musste dringend zum Psychologen, liebe Grüße deine Waschmaschine..."

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