Kängigefühle

Nach düsteren kalten Zeiten,
spür ich Wärme, Strahlen mich begleiten.
Wie noch nie zuvor Gefühle mich besinnen,
Worte, Taten die aus deinem Mund erklingen.
Liebvoll streichelt mich ein zarter Hauch,
den zu spüren ich gebrauch.
Deine Schönheit mich entzückt,
gar noch nie war ich so verrückt!

Ameisen

Meine Freundin hat mich verlassen. Der Grund war dieses Mal echt gerechtfertigt.
Es war wegen eines Kühlschrankes. Und wer meine Kühlschrankgeschichte gelesen
hat versteht das auch vollkommen. Egal, ich war traurig und wollte mir ein Frustbier
holen. Dass ich den Schlüssel zu meiner Wohnung habe liegen lassen merkte ich
erst als die Tür schon zu war. Mist eh. Aber Geld hatte ich, reicht um mit ein paar
Flaschen Bier zu einer Freundin zu gehen, wo der Zweitschlüssel liegt. Aber, ich war
gerade dabei die Treppen nach unten zu gehen, bemerkte ich, wie aus einem kleinen
Erdhaufen direkt vor meiner Tür sich einen Schlange von roten Waldameisen
den Weg nach unten bahnte. Komisch dachte ich mir, ich glaub ich steh im Wald,
dachte ich mir. Kurzfristig war der Frust verflogen, die Lust auf Bier noch da, aber
Neugier manifestierte sich in meinem Gehirn: Wohin die wohl gehen?

Ich folgte der also der Schlange von roten Waldameisen von der 4ten Etage nach
unten, draußen angekommen stellte ich fest, dass die Ameisen, nicht etwa wie ich
es vermutet hatte, irgendwo ein größeres Nest hatten sondern dass diese
seltsamen Tiere weiter in Schlange sich den Weg nach draußen bahnten. Über die
Straße, eine kleine Mauer hoch, die für mich auch kein Hindernis darstellte, die
dahinter liegenden 15 Meter nach unten allerdings schon. Ich dachte nach, ging zu
meinem Späti des Vertrauens und holte mir wohl wissentlich, dass ich eine längere
Reise vor mir hatte eine Kiste Porter. Zurück zu der Stelle wo die Ameisen ohne
Probleme eine senkrechte Wand nach unten krabbelten. Ich öffnete das erste Bier
verschnaufte kurz und nahm einen Umweg von ca. 2 km in Kauf um dann letzten
Endes wieder auf Höhe der Schlange von Ameisen zu sein.

Diese marschierten munter geradeaus weiter und machten mich immer neugieriger!
Wo wollten diese Tiere denn nur hin? Ich folgte ihnen, nach einigen weiteren
Metern stand ich direkt vor der Spree und dachte mir so jetzt aber, „Mh“ ihr Ameisen
was macht ihr jetzt? Ich hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, sah ich wie
diese Tiere mit Hilfe von Streichhölzern und einer Nylonschnur sich eine Brücke
gebaut hatten und so das scheinbar unüberwindbare Hindernis locker meisterten.
So für mich wurde es jetzt aber brenzlig, denn so geübt in Brücken bauen bin ich dann
auch wieder nicht. Da mir ein erneuter Umweg von diesmal mehr als 2 km dann doch
zu doof war, habe ich gewartet bis ein kleines Boot kurz vor der Streichholzbrücke war
und habe dann in diesem Moment mit einem gezielten Wurf den Bootsinhaber
ausgeschaltet. Sprang ins Wasser, schwamm zum Boot und war während des
Schwimmens mächtig stolz auf mich gerade einer nicht zählbaren Schar an Ameisen
das Leben gerettet zu haben.

Ich war fast auf der anderen Seite, da musste ich mit Erschrecken feststellen, dass
ich meine Kiste Porter habe stehen lassen. Man man man wie kann so was nur
passieren, zumal ich mich noch über den Verlust der einen Flasche mit der ich den
Bootsbesitzer ausgeschaltet habe tierisch aufgeregt hatte. Also prompt wieder zurück,
Bier geholt und dann weiter den Ameisen nach. Diese gingen immer noch völlig 

unbehelligt weiter geradeaus über eine Wiese direkt auf ein Hochhaus, mindestens
70 Meter hoch, zu. Vor dem Hochhaus staunte ich nicht schlecht, als die Ameisen auch dort
direkt an der Wand nach oben marschierten. So jetzt haste aber ein Problem dachte
ich mir. Trank 5 Bier auf ex, bestellte mir ein Taxi zum nächsten Outdoorbedarfladen
und kaufte mir dort Steigeisen und eine Spitzhacke. Da bald der Winter einkehren
wird sicherheitshalber noch ein Zelt, eine Isomatte und einen Schlafsack, so einen
der auch bei diesen Freaks hohen Andrang findet, die den Mount Everest besteigen.

Zurück am Hochhaus schnallte ich mir die Steigbügel an, zog mir die Jack Wolfhaut an,
na klar auch aus dem Outdoorladen und fühlte mich richtig gut. Mensch
endlich machst mal was anderes als nur saufen. Kletterte also mit den ganzen
Utensilien die 70 Meter nach oben. Musste zwischendurch aber mal immer wieder
Pause machen, da mich entweder das Fernsehprogramm oder das Sexleben der
Hochhausbewohner interessierte. Nach 7 Stunden war ich dann oben.
Dort trank ich erst mal 4 weitere Flaschen Porter, bevor ihr euch wundert es ist
schon erstaunlich wie viel Flaschen Bier in den kleinen Jack Wolfhaut Rucksack gehen,
na sichi Outdoorladen, echt Hammer und wer weiß, wann man da das nächste Mal wieder vorbeikommt.

So aber weiter den Ameisen gefolgt, die noch immer munter in Schlange geradeaus
über das Dach liefen. Auf der anderen Seite des Daches musste ich feststellen, dass
die Tiere einfach wieder nur über die Mauer nach unten gingen. Verdammt dachte
ich mir, das hätten die Tiere aber auch einfach haben können. Für mich wurde es
jetzt aber wirklich richtig schwierig. Mit Steigeisen eine Hauswand runter geht nicht
und die Tür zum Dachboden war verschlossen. Ich trank 5 Bier und überlegte.
Irgendwann wählte ich die 112 schrie laut: Feuer, Feuer, Feuer in den Hörer
erklärte denen wo ich mich verschanzt hatte und verursachte somit einen Großeinsatz.
Als mich der Helikopter sicher am Boden absetzte und die Feuerwehrleute sich
wunderten warum niemand sonst aus dem Haus lief, packte ich die Gelegenheit beim
Schopf und verschwand spurlos in die Nacht.

Da mein Jack Wolfhaut Outfit mit der Täterbeschreibung einhergehen würde, entledigte
ich mich derer in dem ich die Klamotten einfach einem heranwachsenden in die Hand
drückte und verschwand ohne ein Wort hinter der nächsten Hausecke. Lief um sämtlichen
Kontrollen zu entgehen einen Umweg von 10 Kilometer einmal quer durch die Stadt.
Ich weiß nicht was mir den Weg gezeigt hat, aber irgendwann tauchten die Ameisen
wieder vor mir auf. Als ich endlich an den Anfang der Ameisenkolonne kam, stellte ich fest,
dass die erste Ameise einen Zettel auf ihrem Rücken trug auf dem Stand:

same shit differnt day!

Ich rieb meine Augen und als ich endlich wieder bei Verstand war und sich die fürchterliche Geräuschkulisse um mich herum als Wecker entpuppte, stellte ich fest dass ich auf mein Handy blickte welches mir, wie jeden Morgen mit furchtbaren Lärm und eben diesem Text symbolisierte, dass ich arbeiten muss. Ich ließ die Arbeit für Heute bleiben und rannte sofort zu meinem Psychologen. Als ich endlich dort angekommen war, staunte ich nicht schlecht als ich zwei besorgte Eltern sah, die mit bangem Blick auf ihr Kind in Jack Wolfhaut Klamotten starrten, welches Bilder von Ameisen gezeichnet hatte und diese
auf brutalste Art und Weise umgebracht hatte, ich konnte nicht alles erkennen, sah aber
Ameisen die durch Streichhölzer durchbohrt waren, Ameisen die sich an Nylonschnüren
erhängt haben und Ameisen die von Hochhäusern sprangen...

Ich komm wann anders wieder brüllte ich in die offene Tür meines Psychologen.


Kängi, Hendrik und der Bo (Kindergeschichte)

„Weißt du“ sagte Spitzmäuserich Hendrik zu seinem besten Spitzmausfreund Bo
„die Welt ist wunderschön!“


Aber Spitzmaus Bo begegnete nur: „Wie? Die Welt ist doch voller Gefahren!“ 
Kaum hatte Bo diesen Satz ausgesprochen zogen dunkle Gewitterwolken
über das sonst so immer grüne Maisfeld der beiden Spitzmäuse auf und Bo schrie:
„Schnell Hendrik, schnell, wir müssen unseren sicheren Bau erreichen
bevor unser weiches Fell pitschnass wird.“
Aber Hendrik antwortete nur trocken, „ruhig mein bester Freund, ruhig.
Noch bevor dein Fell auch nur einen einzigen Regentropfen spürt, sind wir 

beide tief in unserem Bau und kein noch so dicker, nasser, fieser Regentropfen
wird auch nur dein Fell berühren.“


Die beiden Freunde rannten los, vorbei an der alten Vogelscheuche,
welche Bo sonst immer zu Tode erschreckt hat, sprangen über jeden
sich in den Weg stellenden großen Stein, huschten durch das Dickicht
der Maisblätter direkt auf ihren rettenden Bau zu und Hendrik behielt Recht,
noch bevor auch Bo´s Fell auch nur einen einzigen Regentropfen spürte
waren beide tief unten in ihrem sicheren Bau angekommen.
„Puh“ sagte Bo zu Hendrik, „das war knapp!“ Doch Hendrik meinte „Ach was!“
Bo, das war noch gar nichts. Ich hatte sogar noch Zeit, während des Laufens
einen der so wunderbar herrlich schmeckenden kleinen Jungmaiskolben,
welche mit viel Glück ab und an auf den Boden fallen auf meinem starken
Spitzmausrücken zu schultern und mit meinem eleganten Schwanz festzuhalten,
damit wir bei dem Regen nicht verhungern müssen.


Bo war wie immer sprachlos von seinem starken Freund Hendrik und meinte:
„Hendrik, Hendrik du bist doch der beste Freund den man sich nur vorstellen kann!“
Beide lachten und bissen vergnügt mir ihren spitzen Zähnen einen Happen nach dem
anderen von dem herrlich schmeckenden Jungmaiskolben ab. Kaum war das Unwetter
über die beiden Spitzmausfreunde hinweggezogen lugte der unerschrockene Hendrik
aus ihrem Versteck und meinte zu Bo: „Komm ich zeig dir wie wunderschön die Welt ist!“
Die beiden verließen ihren sicheren Bau und die hinter den dunklen Gewitterwolken
hervorkommende Sonne kitzelte auf ihren Nasenspitzen. So liefen beide vergnügt
durch ihr Revier – das große Maisfeld – und sprangen freudig auf und ab.
Hendrik sagte: „siehst du Bo, die Welt kann soooo schön sein!“


Doch Bo meinte „Hendrik, hörst du das nicht?“ Bo und Hendrik blieben stehen
und Bo schrie immer lauter: „Hendrik, Hendrik so hör doch das Geräusch!“
Und in dem Moment wurde dem auch sonst so unerschrockenen Hendrik klar,
dass die gefürchtete Maiskolbenerntemaschine des Bauern Jänisch nicht weit
von Ihnen entfernt war. Beiden waren aufgeregt, wussten weder, ob sie nach
Süden in den bösen dunklen Wald laufen sollten oder nach Westen, dort wo
die Menschen mit den bösen Mausefallen wohnen. Hendrik meinte:
„Bo, hier lang, hier lang ist es sicher.“ Doch es war der falsche Weg.
Kurz vor Ihnen blitzen die rasiermesserscharfen Metallblätter der Maschine
des Bauern Jänisch auf. Bo schrie: „Oh nein, oh weh, oh nein!“
Doch Hendrik die tapferste aller Spitzmäuse fasste sich an sein kleines
Spitzmäusrerichherz und meinte nur noch zu Bo:
„Wenn ich sage springe, dann springst du Bo und reichst mir deine kleine
Mäuserichpfote!“ und rannte so flink ihn seine kleinen Mäuserichbeinchen
tragen konnten, direkt auf die böse, riesengroße Maschine des Bauern Jänisch zu.
Erst im letzten Moment sprang Hendrik über die rasiermesserscharfen Blätter der bösen,
gefährlichen Maschine auf die sichere Abdeckung und schrie: „Jetzt Bo, jetzt!“
Und Bo sprang und unter seinen Mäuserichbeinchen drehten sich die scharfen
Blätter der Maschine, Bo hatte so viel Angst, dass er fast vergaß seine Pfote
auszustrecken wie Hendrik es ihm befohlen hatte. Erst im allerletzten Moment
und es hätte nur eine Sekunde länger dauern müssen, dann ach Hendrik mochte
sich das gar nicht ausdenken, wäre nicht nur Bo´s Schwanz etwas kürzer gewesen.


Doch Hendrik hatte Bo und zog ihn nach oben. Beiden sprangen über das
Führerhaus der bösen Maschine nach oben in das Maiskolbenauffangbecken
und fanden sich wie Hendrik meinte im Spitzmäsuerichparadies wieder:
Ein riesengroßer Haufen voller geernteten und entblätterten Maiskolben.
„Boooahhh, meinte Bo, soooo viele Maiskolben, das reicht für ein ganzes Jahr!“
Hendrik sagte: „siehst du Bo soooo schön kann die Welt sein!!
Und die beiden dicksten Freunde der Welt ruhten sich in der Sonne auf dem
riesengroßen Berg Maiskolben aus.


Es war so schön, dass beide die Zeit vergaßen und die Sonne auf einmal fast
untergegangen war und Bo meinte: „Hendrik, Hendrik was jetzt?“
Hendrik überlegte kurz und sagte: „Bevor wir mit der Maschine zu den bösen
Menschen mit den aufgestellten Mausefallen fahren, springen wir lieber jetzt ab
und laufen in den dunklen Wald.“ Aber Bo meinte: „Hendrik, der Wald ist schon
im grellsten Sonnenlicht so dunkel, jetzt wo die Sonne fast weg ist, ist es dort
drinnen dunkler als der schwärzeste Rabe!“ Doch Hendrik meinte:
„Bo uns bleibt nichts anderes übrig!“ Und so sprangen beide von der Maschine
und liefen in den mittlerweile stockdunklen, tiefen bösen Wald. Im Wald angekommen,
hörten die beiden dicken Freunde die furchteinflößenden Geräusche des Uhu´s, hinter
jedem Dickicht lauerte die nächste Gefahr und es war so dunkel, dass selbst die
empfindlichsten Spitzmäuserichaugen – und Hendrik hatte die besten Augen
die sich Bo nur vorstellen konnte – nichts sahen.
Plötzlich wurde das Geräusch des Uhu´s immer lauter und Bo schrei laut auf,
nicht nur wegen dem bösen Uhulärm sondern auch weil direkt vor den beiden dicken
Freunden die Augen eines Fuchses leuchteten und Bo stockte der Atem:
„Oh nein Hendrik, oh nein! Das ist unser Ende!“


Doch eine zärtliche Stimme kam aus dem Unterholz: „Hier lang, folgt mir!“
Und die beiden Spitzmäuse sahen den buschigen Schwanz des Eichhörnchens
Josie und folgten ihr durch das Dickicht auf den einen Baum in die rettende Höhle
des Eichhörnchens. Josie sagte: „seid ihr völlig von der Spitzmausrolle,
ihr könnt euch doch nicht mitten in der Nacht in den tiefen dunklen Wald trauen,
auch wenn ich hier Hendrik der wohl am tapfersten Spitzmaus der Welt gegenüber stehe.
Ihr schlaft schön hier, bis es hell wird und dann zeige ich euch den Weg nach
draußen zu einem wunderschönen Ort.“ Und die beiden dicksten Freunde der Welt
schliefen ein. Als die Sonne leichte Lichtstrahlen durch die dichten Blätter des Waldes
schickte wurden beide von Josie und ihrer Freundin Jasie geweckt und durften auf den
Rücken der beiden Eichhörnchendamen Platz nehmen und den flinken Ritt
durch den Wald genießen! Endlich hatten Sie den Wald hinter sicher gelassen
kamen die vier auf einer Seite dunklen Wald heraus den auch die tapfere Spitzmaus
Hendrik noch nie gesehen hatte. Die Sonne schien auf eine grüne Wiese,
Blumen blühten, Schmetterlinge tanzten und Bienchen summten. In der Nähe
hörten die vier einen Bach plätschern und Hendrik erspähte eine scheinbar
unbewohnte Spitzmäuserichhöhle und sagte: „ Bo hier gehen wir nie wieder weg,
hier ist die Welt wunderschön!“ Und Bo sagte „du hast recht, die Welt ist wirklich
wunderschön, aber weißt du was noch viel viel schöner ist? So einen Freund wie
dich zu haben! Denn ohne Freunde, wäre die Welt nur halb so schön!“


Und wer weiß, vielleicht war die Höhle auch gar nicht so unbewohnt wie Hendrik
es vermutet hatte, vielleicht gehörte diese zwei Spitzmäuserichweibchen in die sich....


Aber das ist eine andere Gute Nacht Geschichte, die ich Dir gerne,
wenn du noch mehr hören willst erzähle!